© Walter Hillebrand 2002 - 2019
Fürst-Pless Horn
Das Fürst-Pless Horn wurde, seit ca. 1870, zur Jagd verwendet. Sein Namensgeber
war Hans Heinrich XI. Fürst von Pless, dem Oberjägermeister von Kaiser Wilhelm I
und II.
Das Fürst-Pless Horn hat „augerollt“ eine Länge von ca. 1,30 m. Geübte Bläser
können dem Narturhorn (ohne Ventile) fünf bis sieben Töne entlocken. Jagdsignale,
sowie die meisten Jagdmusikstücke bestehen ausschließlich aus diesen Naturtönen.
Fürst-Pless Horn mit Ventilen
Um eine höhere Klangvielfalt zu erreichen, wurden, im 19. Jahrhundert, die
Jagdhörnen auch mit drei Ventilen hergestellt. Dadurch hat man mit dem Fürst-
Pless Horn den gleichen Tonumfang wie mit einer Trompete.
Bei den Rhenegger Jagdhornbläsern tauchten in den 80er Jahren die ersten
Ventilhörner auf. Dadurch wurde es möglich, unser Repertoire, über die
klassische Jagdmusik hinaus, zu erweitern.
.
Parforcehorn
Eigentlich wurde das Parforcehorn vor dem Fürst-Pless Horn, bei der Jagd
eingesetzt. Die, damasl in Frankreich sehr beliebte, Parforce-Jagd (französisch: par
force = mit Gewalt) ist eine Treibjagd, bei welcher sich die Jäger auf Pferden
fortbewetgen. Daher wurde bei dieser Form der Jagd das Parforcehorn bevorzugt.
Nicht etwa wegen seines weicheren, tieferen Klanges, sondern eher, weil man
diese Hörner wegen ihrer Bauform über die Schulter um den Oberkörper hängen
konnte. Dadurch hatte man noch beide Hände frei, um das Pferd noch lenken zu
können. Das Parforcehorn hat eine gestreckte Länge von ca. 2,70 m.
Parforcehorn mit Ventilen
Genau wie das Fürst-Pless Horn, wurde auch das Parforcehorn mit Ventilen
ausgestattet (ca. 1820). Daraus entstanden dann die, aus Orchestern, bekannten
Waldhörner. Die Parforcehörner mit Ventilen, wie wir sie verwenden, sind
zweimal zu einer Spirale gewickelt, dadurch sind sie etwas kompakter, da der
Durchmesser nur noch halb so groß ist. Vom Klang her ist das Parforcehorn mit
Ventilen mit einem Teno
Unsere Instrumente, die Geschichte der Jagdhörner
Das Jagdhorn an sich stammt aus einer Zeit, lange bevor es Handy´s gab. Denn ursprünglich dienten die
Jagdhörner genau diesem Zweck, der Kommunikation der Jäger und Treiber untereinander. Doch solche Arten
der Kommunikation sind schon nahezu so alt, wie die Menschheit selbst. Neben Trommeln und Rauchzeichen
wurden schon, vor tausenden von Jahren, Signale mit Hörnen, zur gegenseitigen Verständigung, eingesetzt.
Jedoch waren diese Hörner noch nicht aus funkelndem Blech, sondern stammten von Schädeln, diverser
Tierkadaver. Erst im Mittelalter war es technisch möglich, Hörner aus Blech zu dengeln.
Bei der Jagd kamen Hörner, sowie Jagdsignale, erst im 17.Jahrhundert, in Frankreich zum Einsatz. Jagdsignale
haben mehrere Bedeutungen. So wird vor der Jagd zunächst die „Begrüßung“ gespielt. Weitere wichtige
Informationen werden beispielsweise mit „zum Essen“ , „Treiber in den Kessel“ oder „Jagd vorbei“ durchs Revier
verbreitet. Totsignale, wie „Sau tot“, „Fuchs tot“ usw. dienen nicht nur der Information, sondern sollen beim
verblasen der Strecke, dem erlegten Wild, die letzte Ehre ehrweisen.